Die Gentrifizierung ist ein Phänomen, wobei reichere Menschen Eigentum an Plätzen beanspruchen, welche ursprünglich besetzt waren durch weniger privilegierte Bewohner, wodurch das wirtschaftliche und soziale Profil des Bezirks zum ausschließlichen Vorteil einer höheren sozialen Schicht verändert wird. Dieser Neologismus wird zum ersten Mal von der Soziologin Ruth Glass in ihrer Arbeit London: Aspects of Change verwendet, die das Phänomen in den 1960er Jahren in London untersuchte.
Es wurde später im Vereinigten Königreich und in den Vereinigten Staaten aufgenommen, entwickelt und vertieft. Erst in den frühen 2000er Jahren tauchte der Begriff "Gentrifizierung" auch in anderen Ländern auf. Der Gentrifizierungsprozess resultiert aus dem erhöhten Interesse an einem bestimmten Raum. Die ersten "Gentrifizierer" gehören möglicherweise zu Künstlergemeinschaften mit geringem Einkommen, was zur Attraktivität des Stadtviertels beiträgt.
Dann führen verschiedene Phasen erhöhter Investitionen privater und öffentlicher Akteure in den Immobiliensektor zur wirtschaftlichen Entwicklung des Stadtteils, zu einer Erhöhung der Attraktivität von Geschäften und zu einem Rückgang der Kriminalitätsrate. Darüber hinaus kann die Gentrifizierung zu Bevölkerungsmigrationen führen.